Was ist der Confed Cup?
Der Confed Cup, der eigentlich FIFA-Konföderationen-Pokal genannt wird, ist ein interkontinentales Turnier für Fußball-Nationalmannschaften. Die ersten Austragungen dieses Turnier fanden 1992 und 1995 unter dem Namen König-Fahd-Pokal statt. Seit 1997 ist die FIFA für die Austragung verantwortlich. Das Turnier fand bis 2005 alle zwei Jahre statt, aber seit 2005 wird das Turnier alle vier Jahre ausgetragen und dient dem Austragungsland der jeweils nächsten Fußball-Weltmeisterschaft als organisatorische Generalprobe. So fand der Confed Cup 2005 in Deutschland ein Jahr vor der Fußball-WM statt. Rekordteilnehmer mit sieben Teilnahmen ist Brasilien und Rekordsieger mit vier Titeln ist ebenfalls Brasilien. Als Fortführung von Wettbewerben wie dem Afro-Asien-Pokal oder dem Artemio-Franchi-Pokal nehmen die aktuellen Meister der sechs Kontinentalverbände, der amtierende Weltmeister und der jeweilige Gastgeber teil.

Die Kontinentalverbände
Die sechs Kontinentalverbände sind im Einzelnen:
Europa Union of European Football Associations (UEFA)
Afrika Confédération Africaine de Football (CAF)
Asien Asian Football Confederation (AFC)
Südamerika Confederación Sudamericana de Fútbol (CONMEBOL)
Nord-, Mittelamerika und Karibik Confederation of North and Central American and Caribbean Association Football (CONCACAF)
Ozeanien Oceania Football Confederation (OFC)
Die Qualifikation der teilnehmenden Mannschaften den Confed Cup 2017
Russland ist als Gastgeber automatisch für den FIFA Konföderationen-Pokal qualifiziert. Genauso hat sich Deutschland als amtierender Weltmeister den Startplatz in Russland gesichert.
Durch den Gewinn der Europameisterschaft 2016 ist die Fußball-Nationalmannschaft aus Portugal als Vertreter Europas beim Confed-Cup 2017 dabei. Portugal gewann das Endspiel der Europameisterschaft gegen den Gastgeber Frankreich nach Verlängerung mit 1:0 und ist durch den erstmaligen Gewinn der EM auch zum ersten Mal für den Confed Cup qualifiziert. Der Gewinn der Europameisterschaft war für Portugal nicht einfach. Es wurden alle drei Vorrundenspiele nur unentschieden gespielt und man erreichte die KO-Runde nur als einer der besten Gruppendritten. In der KO-Phase konnte nur ein Spiel, das Halbfinale, nach regulärer Spielzeit gewonnen werden.
Als aktueller Afrikameister ist Kamerun bereits zum dritten Mal nach 2001 und 2003 für den Confed Cup qualifiziert. Nach dem Rücktritt des legendären Eto’o konnte Kamerun nur mit einer jungen und unerfahrenen Mannschaft sowie mit enttäuschenden Ergebnissen aus den letzten internationalen Wettbewerben nach Gabun reisen. Die Unzähmbaren Löwen überzeugten jedoch mit großer Leidenschaft und Engagement und überraschten so den einen oder anderen Fußball-Experten mit dem Gewinn des Afrika-Cups.
In einem dramatischen Finale des AFC Asien-Pokals setzte sich Australien auf heimischen Boden mit 2:1 gegen die Republik Korea durch und qualifizierte sich dadurch zum vierten Mal für den Confed Cup. Zuvor hatte Australien bereits dreimal den OFC Nationen-Pokal gewonnen und konnte sich jetzt zum ersten Mal beim AFC Asien-Pokal durchsetzen, nachdem Australien der asiatischen Konföderation im Jahr 2006 beigetreten ist. Im Endspiel in Syndey vor 80.000 Zuschauern konnte sich Australien für die Niederlage gegen die Republik Korea in der Gruppenphase revanchieren.
Bei der Copa América 2015 konnte sich zum ersten Mal Chile vor heimischen Publikum gegen die großen Fußball-Nationen wie Brasilien und Argentinien durchsetzen und nimmt daher auch zum ersten Mal am Confed Cup teil. Im Elfmeterschießen des Finales behielt La Roja die Oberhand gegen Argentinien, nachdem es in der regulären Spielzeit keine Treffer gab. Mit einer offensiv ausgerichteten, taktisch versierten Mannschaft konnte Chile dem Druck der Heimmannschaft standhalten und konnte einen historischen und lang erwarteten Erfolg für den chilenischen Fußball erzielen.
Die USA und Mexiko, die Gewinner des CONCACAF Gold Cups 2013 bzw. 2015, spielten in einem direkten Duell den Teilnehmer für Russland 2017 untereinander aus. Dabei setzte sich Mexiko durch und vertritt somit bereits zum siebten Mal die CONCACAF-Konföderation, obwohl der Siegtreffer gegen die USA erst kurz vor Ende der Verlängerung gelang.
Neuseeland wird als Gewinner des OFC Nationen-Pokals zum vierten Mal die Konföderation aus Ozeanien beim Confed Cup 2017 vertreten. Die Ergebnisse bei diesen Turnieren waren bisher sehr bescheiden, konnte doch in neun Spielen bisher nur ein Unentschieden und zwei Tore erreicht werden. Der aktuelle Gewinner des OFC Nationen-Pokals konnte das Finale gegen Gastgeber Papua-Neuguinea mit einem 4:2 Sieg im Elfmeterschießen gewinnen.
Bei den bisherigen Turnieren des FIFA Konföderationen-Pokals kam es schon vor, dass bereits qualifizierte Mannschaften auf einen Start verzichtet haben. Folgende Nachrückregelungen sind dabei zu beachten. Falls der Gastgeber auch der amtierende Weltmeister ist, so nimmt dieser als Gastgeber teil und der Vizeweltmeister bekommt eine Wildcard von der FIFA. Verzichtet der Vizeweltmeister, dann geht das Startrecht auf den WM-Dritten über. Verzichtet der WM-Dritte und danach auch der WM-Vierte, dann vergibt die FIFA die Wildcard an den Höchstplatzierten der FIFA-Weltrangliste und danach an die Nächstplatzierten, die sich nicht anderweitig für den Konföderationen-Pokal qualifiziert haben.
Ist der Sieger eines Kontinentalwettbewerbs bereits als Gastgeber, als Weltmeister oder per Wildcard qualifiziert oder er verzichtet freiwillig oder wurde von der FIFA suspendiert oder ist kein FIFA-Mitglied, so rückt dann immer der jeweilige Vizemeister nach. Verzichtet der Vizemeister eines Kontinentalwettbewerbs und es ist kein dritter Platz ausgespielt worden, dann vergibt die FIFA eine Wildcard an den Vizeweltmeister (weiterer Ablauf s.o.). Ist aber ein dritter Platz ausgespielt worden, so rückt der Drittplatzierte des Kontinentalwettbewerbs nach. Nehmen der Dritte und danach der Vierte des Kontinentalwettbewerbs das Startrecht nicht wahr, dann vergibt die FIFA eine Wildcard an den Vizeweltmeister (weitere Ablauf s.o.).
So verzichtete 2003 der Vizeeuropameister Italien (Europameister Frankreich war als Gastgeber qualifiziert). Da es kein Spiel um Platz 3 gab, ging das Startrecht per Wildcard direkt auf den Vizeweltmeister Deutschland über. Aber Deutschland verzichtete ebenfalls und so ging letztendlich der WM-Dritte Türkei an den Start.
Der Spielmodus
Seit der Übernahme des Konföderationen-Pokals 1997 durch die FIFA werden die acht teilnehmenden Mannschaften in zwei Gruppen durch Losverfahren aufgeteilt. In dieser Gruppenphase spielt jede Mannschaft einmal gegen jede andere Mannschaft der Gruppe. Bei Punktgleichheit zweier Mannschaften entscheidet über das Weiterkommen zuerst die Tordifferenz, dann die erzielten Tore und direkte Begegnung der betreffenden Mannschaften, letztlich die Fairplay-Liste oder das Los. Die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe ziehen ins Halbfinale ein. Dabei spielt dann der erste aus der Gruppe A gegen den zweiten aus der Gruppe B und anders herum. Die beiden Gewinner sind im Finale und die Verlierer im Spiel um Platz drei. Ab dem Halbfinale kann es zur Verlängerung und zum Elfmeterschießen kommen.
Der Kader der deutschen Nationalmannschaft
Für den Confed Cup 2017 werden zum Kader der deutschen Nationalmannschaft alle aktuellen Nationalspieler angehören, wie auch weitere Perspektivspieler. Aus aktueller Sicht ist es aber noch zu früh, um über konkrete Namen zu sprechen.
Das Trikot der deutschen Nationalmannschaft
Das EM 2016 Heimtrikot der deutschen Nationalmannschaft wird durch das neue Deutschland Confed Cup 2017 Trikot ersetzt. Das neue Trikot in den Farben weiß und schwarz, das vom kultigen 1990-Auswärtstrikot inspiriert wurde, hat einen einzigartigen Grafikdruck auf der Vorderseite. Der Kragen ist weiß mit einer subtilen Schwarz-rot-gold-Flagge. Die Adidas-Streifen sind auf den Schultern platziert und das Siegerwappen der WM 2014 ist im Zentrum der Vorderseite zu sehen. Die schwarzen Hosen und Stutzen des Deutschland EM 2016 Heimtrikot werden ein weiteres Jahr verwendet. Das ungewöhnliche Deutschland 2016 Auswärtstrikot wird unverändert übernommen.